„Es geht uns darum, unsere Rechte als Frauen einzufordern. Wir haben das Recht, uns zu organisieren, an der Produktion beteiligt zu sein, zum Familieneinkommen beizutragen …“
unsere ziele
Geschlechtergerechtigkeit
Geschlechtergerechtigkeit ist nicht nur ein Schlagwort – sie ist ein wichtiger Baustein für nachhaltige Entwicklung, faire Märkte und echte Veränderung. Deswegen schafft der Faire Handel nicht nur faire Preise und langfristige Handelsbeziehungen, sondern geht gezielt gegen Benachteiligung vor – insbesondere von Frauen und weiblich gelesenen Personen – und eröffnet neue Chancen für Teilhabe, Selbstbestimmung und Verantwortung.
Warum Gleichberechtigung so wichtig ist
- Weltweit leisten Frauen einen überproportional hohen Anteil unbezahlter beziehungsweise schlecht entlohnter Arbeit – im Agrarsektor zum Beispiel arbeiten Frauen in manchen Ländern bis zu 70 % der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte, erhalten aber nur einen Bruchteil des Einkommens.
- Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern bedeutet mehr als gleiche Bezahlung: Es geht um Zugang zu Bildung, Krediten, Land, Märkten und Entscheidungsräumen.
- Wenn Frauen gestärkt werden, profitieren Gemeinschaften und Volkswirtschaften: Studien zeigen, dass Frauen Einkommen verstärkt in Gesundheit, Bildung und Familienleben investieren – mit positiven Effekten für alle.
Wie Fairer Handel konkret Frauen stärkt
-
1
Gleiche Teilhabe und faire Entlohnung
Fair-Handels-Organisationen setzen gezielt auf gleichberechtigte Teilhabe von Frauen: gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit, Zugang zu Führungsrollen, Mitbestimmung in Entscheidungsprozessen.
-
2
Zugang zu Märkten, Einkommen und Selbstbestimmung
Frauen erhalten durch faire Handelsnetzwerke oft erst Zugang zu Märkten – sie erzeugen, verarbeiten und vermarkten ihre Produkte selbst. So werden sie unabhängiger von traditionellen Geschlechterrollen.
-
3
Bildung, Qualifizierung und Mitglieder-Organisation
Mit den Prämien- und Bildungsinstrumenten des Fairen Handels werden Frauen weiterqualifiziert, nehmen Führungsrollen ein, organisieren sich in Genossenschaften und verpflichten sich zur gleichberechtigten Teilhabe.
-
4
Bewusstseinsarbeit und Öffentlichkeitsarbeit
Der Faire Handel lädt zum Nachdenken ein über Machtverhältnisse, Geschlechterrollen und internationale Handelsstrukturen. Bildungs- und Aktionsmaterialien greifen die Thematik auf und regen zum Mitmachen und Engagement an.
APROLMA – Frauenpower aus Honduras
In den Bergen rund um Marcala, Honduras, wächst nicht nur aromatischer Bio-Kaffee – hier wächst eine Bewegung der Selbstbestimmung. Die Asociación de Productoras Libres de Marcala (APROLMA) wurde 2013 von Frauen gegründet, um sich unabhängig zu machen von männlich dominierten Handelsstrukturen.
Gemeinsam mit Partnern wie der GEPA wurde zwölf Frauen zu „Röstmeisterinnen“ ausgebildet. Damit übernehmen sie Schritte der Wertschöpfung, die sonst im Globalen Norden stattfinden und erzielen höhere Einkommen. Heute gehören 69 Frauen der Kooperative an – sie pflanzen, ernten, rösten und vermarkten ihren Kaffee selbst.
Was macht APROLMA besonders?
- Wirtschaftliche Unabhängigkeit: Frauen bestimmen über Preis, Qualität und Vertrieb.
- Gleichberechtigte Strukturen: Jede Stimme zählt, jede Frau ist Teil der Entscheidung.
- Nachhaltige Perspektive: Fairer Handel schafft Einkommen, Bildung und Zukunft vor Ort.
Global Mamas – Fair Fashion, die Frauen stärkt
Global Mamas ist ein Netzwerk aus über 350 Frauen in Ghana, die durch den Fairen Handel neue Perspektiven gewinnen. In Werkstätten an der Küste fertigen sie handbedruckte Textilien, Schmuck und Naturkosmetik – jedes Produkt erzählt die Geschichte einer Frau, die ihre Zukunft selbst in die Hand nimmt. Die Organisation setzt auf faire Löhne, Weiterbildung und Nachhaltigkeit.
In der neu geschaffenen Fair-Trade-Zone entstehen umweltfreundliche Produktionsstätten mit Schulungsräumen, Kinderbetreuung und sicherer Arbeitsumgebung. Frauen können so Familie und Beruf besser verbinden und langfristig selbstbestimmt leben.
Was macht Global Mamas besonders?
- Empowerment durch Arbeit: Frauen werden zu Unternehmerinnen und Vorbildern.
- Nachhaltige Produktion: Umweltfreundliche Materialien, faire Arbeitsbedingungen.
- Community Impact: Bildung und Solidarität als Grundlage für sozialen Wandel.
Café Feminista – Frauenkaffee aus Nicaragua
Café Feminista lebt Geschlechtergerechtigkeit. Der Bio-Kaffee aus Nicaragua wird von Frauen produziert, die in eigenen Kooperativen wirtschaften. Sie übernehmen Verantwortung in allen Bereichen – vom Anbau über die Verarbeitung bis zur Vermarktung – und erzielen so ein eigenes Einkommen.
Das Projekt fördert wirtschaftliche Unabhängigkeit, Selbstbewusstsein und gesellschaftliche Anerkennung. Gleichzeitig steht Café Feminista für hervorragende Kaffeequalität und nachhaltige Landwirtschaft.
Was macht Café Feminista besonders?
- Komplette Fraueninitiative: Von der Pflanze bis zur Tasse in Frauenhand.
- Fairer Preis & Bio-Qualität: Nachhaltig, sozial und umweltfreundlich produziert.
- Symbol für Wandel: Konsum als Unterstützung echter Gleichberechtigung.
Deine Möglichkeiten, mitzuwirken
- Bewusst einkaufen: Achte beim Einkauf auf fair gehandelte Produkte – damit gibst du eine Stimme für gerechte Arbeits- und Lebensbedingungen von Frauen weltweit.
- Sprich darüber: Sprich mit Menschen in deinem Umfeld darüber, wie gleichberechtigt Frauen und Männer im Alltag aber auch finanziell sind.
- Aktionen im Weltladen unterstützen: Ob kleines Frühstück, Vortrag oder Ausstellung – unterstütze Aktionen des Weltladen in deiner Nähe und stärke die Rechte von Frauen weltweit.